Seeschiff, e-cat, Frisia

Deutschlands erstes vollelektrische Seeschiff

Das erste vollelektrische Seeschiff in Deutschland, eine Katamaranfähre, hat seine Abnahmetests abgeschlossen und bereitet sich auf den Einsatz vor. Sie reiht sich in eine wachsende Zahl batteriebetriebener Fähren ein, die die wachsenden Möglichkeiten der Elektroenergie demonstrieren.

Das von der Damen Group entworfene und gebaute Schiff E-Kat wurde am 29. Juni im niederländischen Gorinchem vom Stapel gelassen. Die ersten Testfahrten sollten im Sommer stattfinden, da die Ausrüstung fertiggestellt wurde. Leicht hinter dem Zeitplan liegend, berichtet der Schiffseigner AG Reederei Norden-Frisa, dass die Abnahmefahrten am 15. Januar abgeschlossen wurden. Das bedeutet, dass die erforderlichen Genehmigungen, Versicherungen und behördlichen Zulassungen vor Beginn des Betriebs vorliegen.

Das Unternehmen berichtet außerdem, dass die Ladeinfrastruktur des Batteriestromsystems mit einer maximalen Leistung von 1.800 kW ebenfalls weitgehend installiert sei. Außerdem seien Vollladetests am Pier abgeschlossen. „Alle Formalitäten sind erledigt“, sagt Michael Garrelts, Technischer Inspektor bei der AG Reederei Norden-Frisia. „Wenn das Wetter mitspielt, wird der E-Kat im Januar in Norddeich eintreffen.“

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Die Fähre ist aus Aluminium gebaut, hat eine Länge von etwa 106 Fuß (32,3 Meter) und eine Kapazität für bis zu 150 Passagiere. Sie hat eine Nutzlast von 11.250 kg.

Die erste Fähre dieser Art in Deutschland wird mit einer Geschwindigkeit von 16 Knoten (maximale Kapazität 19) zwischen Norddeich im Westen Deutschlands an der Nordsee und Norderney, einer der ostfriesischen Inseln, verkehren. Dadurch wird die Reisezeit um fast die Hälfte auf nur 30 Minuten verkürzt. Geplant sind bis zu acht Fahrten pro Tag.

Als Antrieb dienen zwei Propeller mit Elektromotoren mit je 600 kW und zwei elektrische Bugstrahlruder mit je 75 kW. Das Batterie- und Stromversorgungssystem wurde von der niederländischen Firma EST-Floattech entwickelt, die ihr Octopus High Energy-Batteriesystem beisteuerte. Nach dem Anlegen in Norddeich wird der E-Kat über die Landstromanschlüsse aufgeladen. Eine vollständige Aufladung dauert etwa 28 Minuten und versorgt die Fähre mit Strom für die Hin- und Rückfahrt. Die Entfernung zwischen dem Hafen und der Insel beträgt etwa 11 km.

„Unser langfristiges Ziel ist es, einen geschlossenen Kreislauf aus Stromproduktion und Stromverbrauch zu schaffen“, sagt Reederei-Vorstand Cal-Ulfert Stegmann. Er verweist darauf, dass man bereits Photovoltaikanlagen an den Gebäuden des Unternehmens im Hafen und auf der Insel installiert habe. Zudem gebe es Ladestationen für Elektroautos.

Beitrag+Bild: maritime-executive.com

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